Seit Mittwochabend (9. Oktober) steht fest, dass Westfalia Herne im Viertelfinale des Westfalenpokals auf Arminia Bielefeld treffen wird. Drittligist Arminia Bielefeld siegte vor 2900 Zuschauern gegen Westfalenligist SC Westfalia Soest mit 3:1 und zog in die Runde der letzten Acht ein.
Herne buchte bereits am 3. Oktober das Viertelfinal-Ticket mit einem klaren 4:0-Sieg beim Bezirksligisten CF Kurdistan Bochum. Bei den Verantwortlichen, der Mannschaft und dem Trainerteam des Herner Traditionsklubs ist die Vorfreude auf dieses Pokal-Highlight schon jetzt riesengroß.
"Für viele Jungs von uns ist das eine Riesen-Geschichte, gegen Arminia Bielefeld spielen zu dürfen. Dementsprechend ist die Freude groß und alle haben gehofft, dass Bielefeld gegen Soest gewinnt. Für den Verein Westfalia Herne wird es eins der größten Spiele in letzter Zeit sein", ist Hernes spielender Sportchef Marcus Piossek voller Euphorie.
In seiner langen Profi-Laufbahn hatte der 35-Jährige einige Male das Vergnügen, gegen die Arminia zu spielen. "Ich habe miterlebt, wie Bielefeld damals, als ich beim VfL Osnabrück war, gegen uns am vorletzten Spieltag im eigenen Stadion in die 2. Liga aufgestiegen ist (1:0, 37. Spieltag, Saison 2022/13, Anm. d. Red.)", erinnert sich Piossek.
Kreuzbandriss bei Icon League sorgt für Frust - Piossek nimmt Schmeling in Schutz
Neben der Euphorie rund um das anstehende Pokal-Highlight sorgte ein Thema in den letzten Tage für Unruhe: Migel-Max Schmeling, mit zwei Tore und zwei Vorlagen in vier Spielen einer der Leistungsträger der Mannschaft von Trainer Christian Knappmann, zog sich bei der Icon League - ein Konkurrenzprodukt zur Baller League - einen Kreuzbandriss zu.
Das Ganze schlug hohe Wellen, im Gespräch mit RevierSport war Knappmann auf 180 und teilte gegen die angesprochenen Kleinfeld-Formate aus. Wir haben Hernes Sportchef zu dieser Thematik befragt.
Piossek stellt klar: "Explizit zu diesem Fall muss ich sagen, und da können wir uns nicht aus der Verantwortung nehmen, dass Christian Knappmann als Cheftrainer und ich als Sportlicher Leiter dem Spieler erlaubt haben, dort zu spielen. Wenn du den Spieler holst und es akzeptierst, dass er dort spielt, muss dir bewusst sein, dass das Risiko besteht, dass er sich dort verletzen kann. Wir haben das akzeptiert, bevor der Spieler bei uns unterschrieben hat, und müssen dann am Ende auch die Konsequenzen tragen."
Ihm sei es nun viel wichtiger, dass Schmeling vom Verein Unterstützung erhält. "Am Ende musst du als Verein den Spieler trotzdem unterstützen. Er war in den letzten Wochen immer einer unserer besten Spieler. Ihn jetzt fallen zu lassen, wäre der falsche Ansatz. Es ist natürlich für den Verein nicht schön, aber für den Spieler ist es am schlimmsten", sagt der 35-Jährige, der zudem den Vertrag von Schmeling verlängern möchte.
Damit sich so ein Vorfall nicht wiederholt, hat die Westfalia laut der "WAZ" eine rechtliche Prüfung in Auftrag gegeben, ob sich das Mitspielen bei einer privaten Hallenliga mit dem geltenden Vertrag beim Verein vereinbaren lasse. "Für die Zukunft müssen wir eine Lösung finden, dass die Spieler, die bei uns spielen möchten, nicht mehr in einem der beiden Formate spielen dürfen. Das ist jetzt unsere Aufgabe, das zu prüfen", bestätigt Piossek.